Moderation: Tilman Krause (Literarische Welt)
Der fünfzigjähige Broder Broschkus wirft sein Wohlstandsleben als hanseatischer Privatbankier hin und setzt sich ab in die Meropole des schwarzen Kuba, nach Santiago. Er erkundet erst das weltliche, zunehmend auch das religiöse Leben der Stadt: Hunde- und Hahnenkämpfe, Exhumationen und Hausschlachtungen üben eine rätselhafte Faszination auf ihn aus. Die ganze Stadt scheint beherrscht von etwas Dunklem. Steht die Frau, die Broschkus sucht und deren Namen er nicht weiß, damit in Verbindung? Die afroamerikanische Santeria mit ihren geheimnisvollen Ritualen spielt eine Schlüsselrolle bei dieser Suche. Allmählich verfällt Broschkus diesem Zauber.
»Herr der Hörner« kreist um den Untergang eines aufgeklärten Europäers in einer afrikanischen Welt. Ein dunkler Roman, der mit allen Kuba-Klischees ebenso abrechnet wie mit den Dekadenzsymptomen des heutigen Deutschland.