Moderation: Marion Bösker-von Paucker, Tanja Graf & Alke Wendlandt
»Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben: Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders.«
Kaiserslautern in den neunziger Jahren: CHRISTIAN BARON erzählt in »Ein Mann seiner Klasse« (claassen) mit großer Kraft und Intensität die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Was bedeutet es, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen? Und wie gelingt es, seinen eigenen Weg zu finden? Sein Debüt ist eine autobiografische Erzählung, eine literarische Bearbeitung der eigenen Herkunft und ein Buch über toxische Männlichkeit.
Wussten Sie, dass sechs von sieben Figuren bei »Super Mario Kart« männlich sind? Oder dass ein Gros der umgangssprachlichen Bezeichnungen für das männliche Genital sich von grobem Mordwerkzeug ableitet? Scharfsinnig, meinungsstark und mit viel Humor stellt LISA FRÜHBEIS in »Busengewunder« (Carlsen) Beobachtungen zu den vorherrschenden Geschlechterrollen an, zieht überraschende Schlüsse und gibt bissige Denkanstöße. Ihre feministischen Comic-Kolumnenwurden mit dem Max und Moritz-Preis in der Kategorie »Bester deutschsprachiger Comic-Strip« und dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet.
Es ist kalt geworden in Berlin, nicht nur, weil es die Zeit der Rauhnächte ist. Kalt ist das Klima überall, lautstarke Propaganda dominiert die Straßen der Hauptstadt und die Politik des ganzen Landes. Mittendrin: drei Verlorengegangene, die plötzlich beginnen, sich Fragen zu stellen, die versuchen, sich und andere zu lieben, die einen Weg hinaus aus dem eigenen Leben suchen. LAURA LICHTBLAU entwirft mit ihrem Debütroman »Schwarzpulver« (C.H.Beck) eine urbane Dystopie. Mit Witz und Leichtigkeit erzählt sie vom unbewussten Verlangen nach Freiheit in einem Staat, dessen Ziel die absolute Unterdrückung ist.
»Wer halbdunkle Dystopien mag, die einzelne Figuren eben heller aufscheinen lassen, weil sie Heil suchen, Sehnsucht und Leidenschaft beweisen, und wer eine Sprache mag, die verführt, betört und – wow, wow, wow – so klingt wie die keiner anderen Erzählerin im Land, der wird Laura Lichtblaus ›Schwarzpulver‹ schätzen können und sich keine andere Lese-Munition für diesen Herbst wünschen.«