Moderation: Markus Aicher (Bayerischer Rundfunk)
Im Mai 2014, kurz vor seinem Tod, wurde Dietl von der Deutschen Filmakademie für sein Lebenswerk geehrt: »Münchner Geschichten«, »Monaco Franze«, »Kir Royal«, »Schtonk!«, »Rossini« u.v.m. – unvergessliche Meisterwerke. 2016 waren erstmals Teile seines Nachlasses zu entdecken: In der Literaturhaus-Ausstellung »Der ewige Stenz – Helmut Dietl und sein München«. CLAUDIUS SEIDL, einer der renommiertesten Filmkritiker Deutschlands und bis 2020 Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, kuratierte die multimediale Schau – und legt nun die erste Biografie über Helmut Dietl vor.
»Helmut Dietl – Der Mann im weißen Anzug« (Kiepenheuer & Witsch) erzählt Helmut Dietls atemlose Karriere als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur in München, Rom, Los Angeles und Berlin, inklusive spektakulärer Abstürze und grandioser Wiederauferstehungen – in der Liebe wie im Leben. Kenntnisreich, feinsinnig und fesselnd, feiert Claudius Seidl den Ausnahmekünstler Helmut Dietl – und lässt zugleich eine Epoche aufleben, in der das provinzielle Nachkriegskino überwunden wurde. Ein Muss für jeden Film-Aficionado.
HANNS ZISCHLER musste leider krankheitsbedingt absagen. Wunderbarerweise springt die Schauspielerin MICHAELA MAY kurzfristig ein.
»Er sagte, was bei dieser Gelegenheit noch einmal gesagt werden musste, obwohl es im Saal doch alle wussten: dass Helmut Dietl vier Fernsehserien gedreht habe, die, die so lustig, so melancholisch und so weise waren, dass praktisch jeder, der sie überhaupt gesehen habe, sie eingemeindet habe ins eigene Gedächtnis – so als hätte er diese Geschichten nicht bloß gesehen, sondern selbst erlebt.«