Mi 8.10.08 // 20 Uhr // Saal

Halbschatten

Lesung mit Uwe Timm

Moderation: Cornelia Zetzsche (Bayerischer Rundfunk)

Die 25jährige Fliegerin Marga von Etzdorf erschießt sich im Mai 1933 in Syrien nach einer Bruchlandung. Ihr Grab liegt auf dem Berliner Invalidenfriedhof. Der Stadtführer, der Uwe Timms Erzähler über den Invalidenfriedhof geleitet, weist auf beunruhigende Nachbarschaften hin. Hier liegt nicht nur Scharnhorst, der Held der Befreiungskriege, sondern auch Heydrich, der Organisator des Holocaust, neben namenlosen Opfern aus dem Mai ’45. Die Toten beginnen zu reden, sich zu erklären, zu rechtfertigen. Unter den Stimmen, die zu dem Erzähler sprechen, ist auch die Marga von Etzdorfs und die des jungen Kampfflieger Christian von Dahlem.
Uwe Timms neuer Roman (Kiepenheuer & Witsch) erzählt von Haltungen und Sichtweisen, von denen die deutsche Geschichte geprägt ist.

»Eine tollkühne, in den fliegenden Passagen atemberaubend gut geschriebene Geschichte. (…) Es wird über diesen Roman, der wegen seiner historischen Recherchen, sprachlichen Kraft und mutigen Konstruktion zurecht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis steht, noch viel die Rede sein.«

Hajo Steinert, Die Welt