Moderation: Hans-Peter Kunisch
Längst sind die Grenzen zwischen den einzelnen Nationalliteraturen durchlässig geworden, womit nicht allein eine lange Kultur und Konjunktur von Übersetzungen gemeint ist. In den letzten Jahren haben zunehmend junge Autoren, die nicht aus Deutschland kommen, aber in deutsch schreiben, für Aufmerksamkeit gesorgt. Und deutsche Autoren ihrerseits schreiben immer häufiger über Erfahrungen mit anderen Sprachen und Kulturen. Ästhetische Vorgaben wie die amerikanische Short Story oder ein filmischer Handlungsaufbau scheinen eine internationale Gültigkeit erlangt zu haben. Was passiert mit einer Literatur, die auf derart verschiedene Weise in einem mehrsprachigen Dialog steht, das Fremde sucht und in die eigene literarische Sprache verwandelt? Welche Veränderungen, welche Besonderheiten zeichnen sich ab, sprachlich, inhaltlich, ästhetisch? Oder ist die Literatur gegenüber Globalisierungen allerorten resistent?