Georgien, Sehnsuchtsland am Fuße des Kaukasus, gezeichnet durch Umbrüche und Krieg. Zwei junge Autorinnen blicken in ihren Büchern auf ihr Land. Nino Haratischwili, 1983 in Tiflis geboren, schreibt auf Deutsch und erhielt 2010 den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. In ihrem aktuellen Roman »Mein sanfter Zwilling« (Frankfurter Verlagsanstalt) erzählt sie von der leidenschaftlichen und zerstörerischen Liebe zwischen Ivo und Stella. Sie enthüllt dabei ein in der Kindheit erlebtes Familiendrama, das beide für immer wie Zwillinge aneinander kettet. Tamta Melaschwili, geboren 1979 in Ambrolauri, beschäftigt sich in ihrem Debütroman »Abzählen« (Unionsverlag, Deutsch von Natia Mikeladse-Bachsoliani), 2011 ausgezeichnet mit dem Georgischen Literaturpreis Saba, ebenfalls mit der verlorenen Kindheit. Nicht mehr Kind und noch nicht Frau müssen sich zwei 13jährige Mädchen im Kriegsalltag der Zurückgebliebenen zurechtfinden und lernen – notgedrungen und dennochgerissen und gewitzt – jegliche Verhaltensnormenzu brechen.
Mo 2.7.12 // 20 Uhr // Foyer