Sherko Fatah, Sohn eines Kurden und einer Deutschen, trifft zu Lesung und Gespräch auf den Tschetschenen German Sadulajew. Gemeinsam erzählen sie Geschichten, die andere nicht erzählen (können).
Hier kommen zwei Literaten zusammen, die grimmige, bewegende Geschichten schreiben. Beider Werk ist geprägt von persönlichen Erfahrungen mit Bürgerkrieg und Unterdrückung. Mögen sie noch so unterschiedlich sein: Den Schmerz über Flucht und Entwurzelung teilen sie. Der in Berlin lebende Sherko Fatah liefert mit »Im Grenzland« (aspekte-Literaturpreis) oder »Das dunkle Schiff« starke Stoffe über Kurden und Iraker. Der Anwalt German Sadulajew – heute in St. Petersburg zu Hause – schockiert mit »Ich bin Tschetschene«, einem Buch von geradezu hypnotischer Sprengkraft. Beide haben sie den Krieg hinter sich gelassen und leben heute in der »zivilisierten« Welt. Doch die Heimat tragen sie mit sich – und die Verpflichtung, die Tragödien zu thematisieren.
Moderation: Wolfgang Nieß
Veranstaltung in russischer und deutscher Sprache