Einführung: Thomas Kraft
Michael Kleeberg, 1959 geboren und bei Paris lebend, hat mit seinem Gesellschaftsroman »Ein Garten im Norden« (Ullstein) einen der interessantesten Texte der letzten Jahre vorgelegt. Er erzählt von der Rückkehr eines Mannes nach Deutschland, von seinen ernüchternden Erfahrungen im Zuge der Einheit und seinem Glück, mit Hilfe seiner Einbildungskraft die Wirklichkeit verändern zu können. Er entwickelt eine Utopie, ein alternatives, modellhaftes Geschichtsbild, in dessen Zentrum ein Garten im Herzen Berlins steht. Dieses exterritoriale Arkadien steht für den Glauben an gesellschaftliche Synthese, humane Ideale und pluralistische Strukturen.