Moderation: Lisa Jeschke (Lyrik-Kabinett)
»Politik, Europa, Gegenwart, Alltag, das kann einem ja nun keiner erzählen, dass das keine Auswirkungen hat«,
ruft die Erzählerin ihrer Freundin Constanze zu. Zusammen sind sie die proletarischen Prinzessinnen, zusammen wollen sie Widerstand leisten, eine Revolte anzetteln. Denn etwas ist aus den Fugen geraten: Plötzlich drängen sich immer mehr Montage in die Woche. Der neue Roman von Heike Geißler (Suhrkamp) schildert eine ungewöhnliche Woche in Leipzig, in der alte Sicherheiten verloren gehen und neue Formen des Sprechens und Handelns erprobt werden – in Übertreibung, Abschweifung, Torheit und Spiel. Ein luzider Kommentar auf unsere Gegenwart – radikal subjektiv und hochpolitisch. Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022.
»Wir sind dumm, doof und dämlich.
Wir sind zu nichts zu gebrauchen.
Wir sind komplett out of order.
Wir merken ja gar nichts.
Wir merken alles, aber trauen unseren Sinnen nicht.
Wir verstehen uns selbst nicht, würden aber nicht behaupten, dass es ein Anrecht darauf gibt, sich selbst zu verstehen.
Wir halten nicht viel von uns.
Wir legen darauf auch keinen Wert.«