Norman Manea wurde zum Augenzeugen zweier Schreckensherrschaften. Als fünfjähriges Kind wurde er nach Transnistrien in der Ukraine deportiert. Mit fünfzig war er gezwungen, aus Ceausescus Rumänien zu emigrieren. In einem großen Erinnerungsbild hat Manea jetzt sein Leben aufgezeichnet – das Trauma der Vertreibung, die Illusion von einem unpolitischen Beruf als Wasserbauingenieur, die Bespitzelung durch die Securitate, den Abschied von der vom Tod gezeichneten Mutter, das Drama der exilierten Sprache und schließlich die schmerzhafte Rückkehr 1997 in seine Bukowiner Heimat. Maneas Erinnerungsbuch gehört zu den großen Erzählungen europäischer Geschichte, wie Aleksandar Tismas oder Imre Kertész Romane.
Norman Manea lehrt seit 1988 als Professor für Europäische Kulturstudien am Bard College, USA.
Mo 3.5.04 // 20 Uhr // Saal