Einführung: Katharina Raabe
László Darvasi, 1962 in Törökzentmiklos geboren, gilt als eines der größten Talente der jüngeren ungarischen Literatur. Sein Roman »Die Legende von den Tränengauklern« (Suhrkamp Verlag) spielt zur Zeit der türkischen Besetzung Ungarns im 16. und 17. Jahrhundert und handelt von den Tränengauklern, jenen geheimnisvollen Gestalten, die in dem von Kriegen und Epidemien, Pogromen und Freiheitskämpfen zerissenen Mitteleuropa unterwegs sind und Kunststücke mit ihren Tränen darbieten. Wer sind die Tränengaukler, auf die zuletzt sogar die Meisterspione des Osmanischen und Habsburger Reiches angesetzt werden. Agenten, Schmuggler, Verschwörer? Oder nur fünf weinende Engel der Geschichte. Die historischen Tatsachen bilden die Kulisse für ein wunderdurchwirktes und aufrührendes Welttheater. »Etwas verführerisch Schönes und zugleich eisig morbides geht von László Darvasis Texten aus« (Ilma Rakusa // NZZ).