So 20.11.22 // 19 Uhr // Saal & Stream
Literaturfest München 2022: Forum

Die Erweiterung

Lesung & Gespräch mit Robert Menasse

Moderation: Knut Cordsen (Bayerischer Rundfunk)

Er habe »die europäische Bürokratie literaturfähig gemacht«, jubelte die taz im Jahr 2017: ROBERT MENASSES preisgekrönter Bestseller »Die Hauptstadt« (Deutscher Buchpreis u.a.) ist literarisches Glanzstück und hintersinnige Polit-Satire zugleich. Nun legt er nach: Sein neuer Roman »Die Erweiterung« (beide Titel Suhrkamp) hinterfragt die Idee der Europäischen Union mit Blick auf Mitteleuropa. Er verknüpft Weltgeschehen und individuelle Schicksale miteinander – mit einer gesunden Portion Irrwitz.
Als Jugendliche leisten Mateusz und Adam im polnischen Untergrund den Eid der Kämpfenden Solidarność und schwören, bei Verhören stets zu schweigen. Doch nach dem Ende des kommunistischen Regimes trennen sich ihre Wege: Mateusz bringt es bis zum polnischen Ministerpräsidenten; Adam verantwortet nach dem EU-Beitritt Polens in Brüssel die Erweiterungspolitik in Richtung Westbalkanstaaten.
Bestimmt durch neue, ungleiche Interessen, entwickelt sich die frühere Verbundenheit zu einer erbitterten Feindschaft von europäischer Dimension.

»Wir haben eine gemeinsame Währung. Wir haben eine gemeinsame Bürokratie. Aber wir haben keine gemeinsame Demokratie.«

Robert Menasse, NZZ