Mo 10.7.06 // 0 Uhr // Saal
Gottfried Benn zum 50sten Todestag

Der Sound der Väter. Gottfried Benn und seine Zeit

Ein Abend mit Helmut Lethen und Rüdiger Safranski

»Ich bin kein Menschenfeind. Aber wenn Sie mich besuchen wollen, bitte kommen Sie pünktlich und bleiben Sie nicht zu lange.«

Zeit seines Lebens hat sich Gottfried Benn als unnahbar dargestellt. Seine »Morgue«-Gedichte machten ihn zum Star des Expressionismus, er war der Übervater der Nachkriegsliteratur. Der große Einsame – das ist Benn bis heute für seine Verehrer wie für seine Kritiker geblieben. Doch so schmal Benns Werk ist, so vielfältig sind die Bezüge, in denen es steht. Helmut Lethen macht sie in seiner vielbeachteten Benn-Biographie sichtbar und schildert u.a. das Verhältnis zu Carl Einstein, Paul Hindemith und Ernst Jünger. Benns Beschäftigung mit der Politik, Literatur und Wissenschaft seiner Zeit, seine Auseinandersetzung mit Carl Schmitt und Alfred Döblin werden thematisiert. Der Philosoph Rüdiger Safranski spricht mit Helmuth Lethen über das ebenso faszinierende wie befremdliche Werk Gottfried Benns.