Moderation: Marie Schoeß (Bayerischer Rundfunk)
»Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine.«
Helmut Schmidt
»Democracy will win!« – Thomas Manns berühmtes Diktum, während einer Atlantik-Überquerung im Jahr 1938 so hellseherisch wie mahnend in amerikanische Kameras gesprochen, wurde Grundlage und Titel einer vielbeachteten Literaturhaus-Ausstellung (5/2020 – 1/2021, aktuell auf Reisen in den USA). Impulsgeber und engagierter Begleiter der Ausstellung war Frido Mann, Enkel des Nobelpreisträgers, Psychologe, Schriftsteller, »amerikanischer Europäer«. Anknüpfend an die politischen Ideen des Großvaters und Hannah Arendts nimmt Frido Mann die Krisensymptome heutiger (pseudo-)demokratischer Systeme kritisch in den Blick.
Sein neues Buch (wbg Theiss) ist der Aufruf, Thomas Manns Prognose von 1938 lebendig zu halten und weiterzutragen. Ein leidenschaftlicher Beitrag zur aktuellen Debatte diesseits und jenseits des Atlantiks.
»In einer Zeit, in der die Tiefschläge gegen unsere westlichen Demokratien ein beängstigendes Ausmaß angenommen haben, mag die apodiktische Prognose ›Democracy will win‹ entweder naiv oder provokativ klingen. Ich habe mich mit dem Titel des vorliegenden Buchs für die provokative Version entschieden. Diese, die weiß, dass Demokratie die anfechtbarste und brüchigste Gesellschaftsform ist, aber zugleich auch diejenige, ohne die unsere heutige Zivilisation nicht überleben kann.«
Frido Mann
Lesen Sie in unserem BLOG auch Frido Manns Essay »Democracy for Peace«, veröffentlicht im KATALOG zu unserer Demokratie-Ausstellung (basierend auf einem Vortrag, den Frido Mann auf den Spuren der Vortragsreisen seines Großvaters Thomas Mann 2019 an zahlreichen Orten in den USA und Kanada hielt).