Di 13.7.10 // 20 Uhr // Saal

Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns

Christian Meier im Gespräch mit Harald Welzer

Moderation: Tobias Winstel

Um eine Vergangenheit zu bewältigen, muss man die Erinnerung an sie ständig wach halten, so lautet ein zentraler Glaubenssatz unserer Zeit. Christian Meier, einer der bedeutendsten deutschen Historiker, stellt diese Geschichtsversessenheit in seinem neuen Buch in Frage. Die Welt setzte seit den alten Griechen auf das Vergessen, die deutschen Verbrechen der NS-Zeit aber konnten nicht vergessen werden. War und ist die öffentliche Erinnerung an sie unabweisbar?
Der Sozialpsychologe Harald Welzer beschäftigt sich seit seinem Buch »Opa war kein Nazi« mit der Erinnerungskultur der Bundesrepublik. Mit Christian Meier diskutiert er die Frage, ob auch heute das Vergessen manchmal eher angebracht sein könnte als die Erinnerung. Das Gespräch leitet Tobias Winstel, Lektor beim Siedler Verlag.