Fr 7.6.19 // 20 Uhr // Foyer
Bar ab 19 Uhr

Babel

Lesung mit Kenah Cusanit

Moderation: Ijoma Mangold (Die Zeit)

Durchdacht und durchtrieben, souverän und saukomisch – der erste Roman der Berliner Anthropologin Kenah Cusanit (Hanser Verlag) wurde in allen Feuilletons gepriesen. Erzählt wird die Geschichte von Robert Koldewey, der im Jahr 1913, nur einen Steinwurf von Bagdad entfernt, die Wiege der Zivilisation freilegt. Er leidet: unter den Strapazen der Ausgrabungen, den Ansichten seines Assistenten Buddensieg – und außerdem an einer Blinddarmentzündung. Die Probleme sind menschlich, die Aufgabe ist biblisch, denn was er ausgräbt, ist Babylon, die biblische Stadt, das Fundament der Menschheit. Ein großartiges Debüt, »die Weltgeschichte als Farce und Stimmengewirr« (Ijoma Mangold).

»Buddensieg, sagte Koldewey, als sie nach Tagen oder Wochen Konstantinopel erreichten, und wies in eine Richtung, von der beide wussten, wohin sie führte.
Dr. Koldewey?
Gehen Sie, Buddensieg, wir sind geschiedene Leute. Melden Sie sich als Kriegsfreiwilliger, vielleicht finden Sie an der Front noch einen anständigen Tod.
Er ging und meldete sich, kam in Palästina in Gefangenschaft und setzte nach seiner Heimkehr in den Berliner Museen seine Arbeit fort, die wie einst in Babylon darin bestand, Fundgegenstände mit einer Inventarnummer zu versehen.«

Kenah Cusanit »Babel«