Moderation: Tobias Lehmkuhl (Literaturkritiker und Autor)
Ein moderner Picaro fahndet nach Fortuna: Voller List und Lust lässt der Berliner Autor seinen Helden Peter Holtz durch Sozialismus, CDU, Christentum und freie Marktwirtschaft stolpern.
»Wer seinen Platz in der Gesellschaft gefunden hat, findet auch früher oder später sein Glück«,
sagt Peter Holtz. Doch der Weg dahin ist weit – und mit Lügen gepflastert.
Ingo Schulze dreht in seinem neuen Roman (»Peter Holtz: Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst«, S. Fischer Verlag) an der Uhr der Literaturgeschichte und katapultiert den klassischen Schelmenroman aus dem 16. Jahrhundert ins Hier und Jetzt. Oder zumindest fast: Peter Holtz: Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst beginnt im Juli 1974, wo ein mittelloses elfjähriges Waisenkind einer Kellnerin erklärt, wie über üssig Geld im Sozialismus ist. Geld haben oder nicht – das Thema wird Peter sein fabelhaftes Leben lang begleiten. Und ein Schelm ist, wer behauptet, dass er nur von sich selbst erzählt.