Klar liest man sie in der Schule, Goethe, Schiller, Heine usw. Man soll sie verstehen und interpretieren, und am besten auch noch finden, dass das ganz toll ist, was die schreiben. Aber das ist nicht so einfach. Weil man schon ein eigenes Leben hat und ein eigenes Glück und Unglück und vielleicht selber sucht, wie sich das anfühlt.
Wie würde man das heute sagen, wie würde man das heute sprechen, wenn es ein modernes Gedicht sein soll? »Ein Blick von deinen Augen in die meinen/ Ein Kuß von deinem Mund auf meinem Munde/ Wer davon hat, wie ich, gewisse Kunde/ Mag dem was anders wohl erfreulich scheinen?« Ist das gut? Ist das out? Einen Vormittag lang machen wir den Goethe-Gültigkeitstest, und wenn er durchfällt – dann machen wir es besser!