12.11.18 - 22.1.19

Erzählen

Eine dreiteilige interdisziplinäre Fortbildung für Gymnasiallehrer*innen

»Erzähl mal, wie war das?«

Die Frage scheint einfach, aber sie ist groß. Weite Teile der Literaturgeschichte lassen sich als elaborierte Antwort darauf beschreiben. Hier treffen sich Literatur und Alltagspraxis, denn auch wir wissen erst, was passiert ist, wenn wir davon erzählen können. So besteht ein enges Band zwischen dem Erzählen und der Möglichkeit, Erfahrungen zu machen und Zusammenhänge zu verstehen. In Zeiten der Kurznachricht im Internet kann das ins Hintertreffen geraten. Die Fortbildung testet das alte Band von Erzählen und Erzählung mit drei Probebohrungen: dem Wiedererzählen alter Stoffe, dem autobiographischen Erzählen und dem mündlichen Erzählen. Expertengespräche wechseln sich ab mit praktischen Schreibübungen und ausgewählten Lektüren.

MO 12. November 2018 // 15-18 Uhr
»VON ALTERS HER«
Mit Felicitas Hoppe (Autorin) & Prof. Martin Huber (Literaturwissenschaftler Universität Bayreuth)
Geschichten müssen nicht nur einmal, sie müssen immer wieder erzählt werden. Das gilt für Anekdoten aus der Familie ebenso wie für ganz alte Stoffe unserer Kultur. Warum eigentlich? Mit Felicitas Hoppe, die mit »Iwein Löwenritter« den mittelalterlichen Iwein neu gerüstet hat, besprechen wir, welches Potential Märchen und Legenden für uns haben.

MO 10. Dezember 2018 // 15-18 Uhr
»MEIN EINZIGES, EIGENS LEBEN«
Mit Sandra Hoffmann (Autorin) & Dr. Herbert Will (Psychoanalytiker)
Wer sich an Geschichten des eigenen Lebens versucht, findet reiche Inspiration und Vorgaben, beginnend beim Erlebnisaufsatz bis zu verschiedenen Ansätzen der Autobiographie. Seine eigene Geschichten erzählen und sogar gestalten zu können, bedeutet, dem Ich eine Form zu geben: Ich habe eine Geschichte, also bin ich. Wie geht das in der Schule ohne Preisgabe? Welche Formen der Verfremdung sind notwendig, damit man authentisch erzählen kann?

DI 22. Januar // 15-18 Uhr
»IM DIALOG«
Mit Prof. Dr. Uta Hauck-Thum (Institut für Grundschulpädagogik und – didaktik, LMU München)
Ursprungsorte des Erzählens sind der Herd oder die Handwerksstube. »Erzähl mal«, das meint zuallererst eine mündliche Praxis, die die Literatur selbst häufig (re)inszeniert. Der Erzähler braucht Zuhörer, braucht ihr Interesse, ihre Fragen. Und das wiederum braucht Einübung, auch im Klassenzimmer.