Veranstaltungsreihe des Literaturhauses München. In Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Buch AG. Mit freundlicher Unterstützung durch die Literaturhandlung Der Literaturkritiker Theo Buch hat einmal über Paul Celan geschrieben, daß Celans Tod “ein Datum in unserer Literaturgeschichte markiert, das noch viel zu wenig ins Bewußtsein gedrungen ist: jüdischer Geist und deutsche Sprache sind seitdem unwiderruflich getrennt”. Nicht wenige, wie z.B. Marcel Reich-Ranicki, folgen diesem Diktum und bestreiten die Existenz einer zeitgenössischen jüdischen Literatur deutscher Sprache. Andererseits läßt sich aber die Präsenz dieser Literaturform aus den Reihen der zweiten Generation an einer Fülle von Texten belegen. Diesem offenkundigen Widerspruch geht unsere Reihe nach, in der jüdische Autoren zu Wort kommen, die dieser zweiten Generation zuzurechnen sind. Sie werden über Autorinnen und Autoren sprechen, die für ihr eigenes Schreiben in ästhetischer oder inhaltlicher Hinsicht von Bedeutung sind. Die These des Literaturwissenschaftlers Thomas Noldens, daß “die Werke dieser nachgeborenen Generation nicht aus der Tradition jüdischer Identität und Literatur entstehen, sondern aus einer Differenz zu ihr – einer Differenz, die durch die Ausrichtung dieses Schreibens an den Fixpunkten jüdischen Daseins vermindert werden soll”, bedarf der Überprüfung und wird die Dialoge zwischen den Generationen, die an den Abenden geführt werden sollen, akzentuieren. Die Eigenständigkeit der “jungen jüdischen Literatur” ist bei all den Unterschieden der Texte und ihrer Autoren unübersehbar. Die Reihe streift mit ihren “Hommagen” diese Problematik und ortet die literarischen Bezugspunkte zeitgenössischer jüdischer Literatur im deutschsprachigen Raum. “Wir sind die Letzen – fragt uns” (Hans Sahl) SCHULPROGRAMM Ergänzender Veranstaltungszyklus für Jugendliche. Zeitzeugen geben ihre Erfahrungen mit Krieg und Holocaust an die junge Generation weiter.
Vergangene Termine dieser Reihe: