Folkwang: Erstes Museum der Moderne

Gauguin, van Gogh bis Dalí Vorträge zur Ausstellung der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung 10.9.2004 – 9.1.2005 1902 gründete Karl-Ernst Osthaus in Hagen ein Museum für seine Sammlung moderner Kunst. Mitten im Industriegebiet öffnete er ein Haus, das er programmatisch Folkwang, also Halle des Volkes, nannte und das seit 1922 in Essen beheimatet ist. Gleichzeitig wie Tschudi in Berlin und München oder Kessler in Weimar, erlaubte sich Osthaus einen vom wilhelminischen Zeitgeist unabhängigen Geschmack und erwarb seit der Jahrhundertwende Bilder von Renoir, Monet, Gauguin, van Gogh, damals weitgehend unbekannten und überdies in Deutschland als Franzosen verpönten Künstlern, und brachte von seinen Reisen auch Zeugnisse außereuropäischer Kulturen mit. Dieses erste Museum der Moderne gab der deutschen Avantgarde wichtige Impulse. Mit der Ausstellung in der Kunsthalle wird ein wesentlicher Teil dieser sensationellen Sammlung nun auch in Süddeutschland vorgestellt. Ausgehend von den Impressionisten in Frankreich über die sogenannten Väter der Moderne bis zu Kubisten und Fauves, erkennt man deren Einfluss sowohl auf den deutschen Expressionismus wie auf Abstraktion und Surrealismus. Mit über hundert hochkarätigen Werken von Monet, Renoir, Rodin über Cezanne, Gauguin, van Gogh zu Picasso und Beckmann, von Nolde, Kirchner, Lehmbruck über Kandinsky, Marc, Macke bis zu Magritte, Miró, Dalí und vielen anderen lässt sich die Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts nachvollziehen.