So 12.11.17 // 17 Uhr // Saal

Kleine grosse Schritte

Lesung mit Jodi Picoult

Moderation: Margarete von Schwarzkopf
Lesung der deutschen Passagen: Sandra Schwittau

Ruth Jefferson ist eine äußerst erfahrene Säuglingsschwester. Doch als sie ein Neugeborenes versorgen will, wird ihr das von der Klinikleitung untersagt. Die Eltern wollen nicht, dass eine Afroamerikanerin ihren Sohn berührt. Als sie eines Tages allein auf der Station ist und das Kind eine schwere Krise erleidet, gerät Ruth in ein moralisches Dilemma: Darf sie sich der Anweisung widersetzen und dem Jungen helfen? Als sie sich dazu entschließt, ihrem Gewissen zu folgen, kommt jede Hilfe zu spät. Und Ruth wird angeklagt, schuld an seinem Tod zu sein.

Der neue Roman der US-amerikanischen Bestsellerautorin Jodi Picoult, Jahrgang 1967 ist eine bewegende Geschichte über den alltäglichen Rassismus, der auch in unserer vermeintlich aufgeklärten Welt noch lange nicht überwunden ist (C. Bertelsmann // aus dem Englischen von Elfriede Peschel).

»Wenn ich Leuten diese Geschichte erzähle, vermuten sie, dass ich mit dem Wunder, das sich während dieses heftigen Schneesturms ereignete, die Geburt eines Babys meine. Gewiss, das war erstaunlich. Aber ich wurde an jenem Tag Zeugin eines viel größeren Wunders. Als Christina meine Hand hielt und Ms. Mina die Hand meiner Mutter hielt, gab es einen Moment – einen Herzschlag, einen Atemzug lang –, in dem alle Unterschiede in Ausbildung, Vermögen und Hautfarbe verpufften wie Luftspiegelungen in der Wüste. Wo wir alle gleich waren und es nur eine Frau gab, die einer anderen half.
Und um dieses Wunder noch einmal zu erleben, warte ich nun schon neununddreißig Jahre.«

Jodi Picoult »Kleine große Schritte«