Moderation: Frank Heibert
Lesung: Thomas Loibl
Am Valentinstag dreht sich alles um die romantische Paarbeziehung: Candle-Light-Dinner, Blumen, Liebesbriefe. Doch Richard Ford hat eine andere Beziehung im Blick: die zwischen Vater und Sohn. Der 74-jährige Frank und der 47-jährige Paul – ein seltsames Paar, das seine Liebe in Sticheleien ausdrückt – begeben sich im Herzen der USA auf einen Roadtrip, ein letztes gemeinsames Abenteuer, denn Paul ist schwerkrank. Der Pulitzer-Preisträger Richard Ford ist der literarische Chronist des modernen Amerika, der fünfte Teil seiner Frank-Bascombe-Reihe (Hanser Berlin // Aus dem Amerikanischen von Frank Heibert) gehört
»zum Besten, was über Amerika geschrieben wurde.«
FAZ
»Rochester, Minnesota. In der trüben Jahreszeit des Lupercal. Heilige, blutige Märtyrer, Opfer. Im gefrorenen Herzen des Winters die Verheißung eines fruchtbaren Frühlings. Und in drei Tagen Valentinstag. Ich fahre mit meinem Sohn Paul in die Comanche Mall für die Dienstagsmatinee des Northern Lights Octoplex-Kinos. Der Enteiser bläst, die Scheibenwischer schlappen. Es schneit, als wär’s Alaska. Paul starrt hinaus und sagt wenig. Seine rechte Hand könnte, wenn ich es recht sehe, zittern, vielleicht auch die Knie in seiner Jogginghose. Wir haben keine Kinomatinee mehr besucht, seit er ein süßer, chaotischer Zwölfjähriger war. Wie gesagt, jetzt ist er siebenundvierzig und nicht gut beieinander.«