Mo 15.1.07 // 0 Uhr // Saal

Wurst

Ein kulinarisch-literarischer Abend mit Wiglaf Droste und Vincent Klink

Es geht um die Wurst – um dieses universelle, weit unterschätzte Kulturgut, die Legende unter den Lebensmitteln. Ob Blut-, Brat-, Hart- oder Mett-, die Wurst ist in aller Munde. Nur der liebe Gott weiß, was in ihr steckt: Auch wenn diese Redensart zum Siegeszug der Wurst beigetragen hat, löst sie heute Bedenken aus. Es ist an der Zeit, der Wurst ein bisschen auf die Pelle zu rücken.
Starkoch Vincent Klink erinnert sich an beseelte Schlachttage und gibt Wurstrezepte vom Wurstsalat bis hin zur Wildwurst. Wir zeigen Bilder von Illustrator Nikolaus Heidelbach, der mit seinen kulinarischen Stillleben die Kalte Platte aufs Liebevollste anrichtet. Und Wiglaf Droste, der zusammen mit Klink die kulinarische Kampfschrift »Häuptling eigener Herd« herausgibt, schlägt den Bogen von der Currywurst zur Wurst als Lustobjekt, von regionalen Vorlieben zum Versuch, die Welt als Wurst zu begreifen.
Wiglaf Droste und Vincent Kling lesen aus ihrem Buch (DuMont Verlag) und erklären uns die Philosophie von Blut-, Brat-, Mett- und Leberwurst.

»Ethymologisch ist Wurst ein Gemenge, ein Mischmasch – man weiß nicht, was darinnen ist. Und will man es wissen? Ist es wirklich ratsam, der Wurst ihre Geheimnisse zu entreißen? Werden wir sie anschließend immer noch mögen? Oder unsere Neugierde nicht eher heftig bedauern? Und die Wurst, aufgeklärt über manches Vergehen und Verbrechen, begangen in ihrem Namen, im Namen der Wurst, folglich ächten und verschmähen? Dieses Risiko kann man nicht ausschließen, wir gehen es mit Freuden ein. Ohne Risiko keine Wahrheit, auch nicht über Wurst.«

Ab 19 Uhr (und auch in der Pause) gibt es – wen wundert’s? – Wurstspezialitäten von der »Metzgerei Schlagbauer« vom Viktualienmarkt. Also unbedingt rechtzeitig kommen!