Di 9.5.06 // 20 Uhr // Saal

Afghanische Reise

Ein Abend mit Roger Willemsen

Kurz nachdem in Afghanistan eine über 25jährige Kriegsgeschichte zu Ende ging, begleitet Roger Willemsen eine exilierte afghanische Freundin in ihre Heimat. Willemsen entdeckt ein Land, das erste Schritte in den Frieden wagt, sich sammelt, Lebensfreude zeigt. Er spricht mit Frontsoldaten und Generälen, Nomaden und Traumatisierten, ehemaligen Mudschaheddin und Taliban-Funktionären. Er besucht Fabriken, Märkte und Schulen, überquert den verminten Salang-Pass und besucht die Dörfer der Tadschiken. »Afghanische Reise« (S. Fischer Verlag) ist weit mehr als der persönliche Bericht von einer faszinierenden Reise, sondern eine literarische Betrachtung der Grundlagen allen Reisens und eine Suche nach dem Eingang in die Fremde.
Zudem führte der Autor Interviews mit ehemaligen Häftlingen aus Guantánamo, veröffentlicht unter dem Titel »Hier spricht Guantánamo« (Zweitausendeins). Im Vorwort dazu heißt es:

»Das Lager von Guantánamo ist nicht nur eine Institution außerhalb des Völkerrechts, ein Camp der juristischen Willkür und der Übertretung humanitärer Übereinkünfte – der Ort, der den Begriff der »Vogelfreiheit« vom Mittelalter auf die Gegenwart überträgt […]«.
»Über Guantánamo ist alles gesagt. Bis auf das, was die Häftlinge zu sagen hätten.« (Roger Willemsen)

Roger Willemsen liest aus beiden Büchern.