Mi 28.2.18 // 19 Uhr // Saal (Foyer-Bar ab 18 Uhr)

›Zeig mir deine Wunde‹: Lust am Traurigen, Schrecklichen, Ekelhaften

Vortrag von Winfried Menninghaus & Konzert

Mezzosopran: Barbara Höfling // Flöte: Sara Tenaglia //  Bajan/Akkordeon: Elsbeth Moser // Kontrabass: Wieland Bachmann // Schlagzeug: Carlos Vera Larrucea

Grundlagenforschung und anspruchsvolle Kammermusik treffen in den Themenkonzerten zusammen – einer Reihe, die seit bald einem Jahrzehnt gemeinsam von der Max-Planck-Gesellschaft und der Bayerischen Staatsoper ausgerichtet wird. Fünf Abende mit Anregungen für Geist und Gemüt, rund um das Saisonthema »Zeig mir deine Wunde«. Fünf namhafte Wissenschaftler aus Max-Planck-Instituten verschiedener Fachgebiete geben Einblick in ihren Forschungsstand, sei es die Kunstgeschichte, die empirische Ästhetik, Medizin, Evolutionsbiologie sowie Ethnologie. Musikerinnen und Musiker der Bayerischen Staatsoper gestalten dazu korrespondierend und kontrastierend Programme mit Raritäten der Kammermusik – von Haydn und Mozart bis heute und morgen. Vertraute und ungewohnte Orte (vom Lenbach- bis zum Literaturhaus) bilden den anregenden Rahmen dazu.

Seit Aristoteles’ Theorie der Tragödie denkt die Ästhetik über eine enge Verbindung von Rezeptionslust und negativen Gefühlen nach. Der Vortrag von Professor Winfried Menninghaus (Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt am Main) präsentiert ein neues Erklärungsmodell, das Erkenntnisse der neueren Emotionspsychologie und Neurowissenschaft mit Hypothesen der klassischen Ästhetik verbindet und sich auf experimentelle Studien stützt. Musiker*innen des Bayerischen Staatsorchesters spielen dazu die »Galgenlieder« von Sofia Gubaidulina und Richard Whilds‘ »Le petit sacre« (nach Igor Strawinskys Sacre du printemps).

Winfried Menninghaus ist Gründungsdirektor des Max-Planck- Instituts für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main. Zuvor war er Professor an der Freien Universität Berlin und an der Yale University. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen philosophische und empirische Ästhetik, Rhetorik und Poetik sowie Literatur seit 1750. Er hat zahlreiche Bücher verö entlicht; zu den wichtigsten zählen: Ekel. Theorie und Geschichte einer starken Empindung (1999), Das Versprechen der Schönheit (2003) und Hälfte des Lebens. Versuch über Hölderlins Poetik (2005).