Sa 18.11.17 // 13 Uhr // Saal
Literaturfest München 2017: forum:autoren

Lüge und Fiktion

Symposion Teil I mit Kai Strittmatter, Michael Butter, Klaus Theweleit

Moderation: Maike Albath (Autorin & Journalistin)

Die besten Geschichten schreibt das Leben. Doch wie schreibt man diese am besten auf? Kann sich Qualitätsjournalismus in Zeiten von Fake News und der sogenannten Lügenpresse behaupten? Wie entstehen Verschwörungstheorien? Und wo mündet Historiografie in reiner Erfindung? Fragen wie diese beleuchtet das Symposion des forum:autoren heute aus wissenschaftlich-journalistischer Sicht.

Vier Experten sprechen in bebilderten Pecha-Kucha-Präsentationen und anschließenden Kurzinterviews über ihre Themen:

13.10 Uhr: CORDT SCHNIBBEN
Der ehemalige Spiegel-Reporter sagt der Desinformation den Kampf an. Die von ihm mitbegründete virtuelle Reporterfabrik richtet sich an (angehende) Journalist*innen und Bürger*innen, die online publizieren. Auf dass in unserer redaktionellen Gesellschaft bald jeder Fakten von Fiktion unterscheiden kann!

13.30 Uhr: KAI STRITTMATTER
»Autokraten lügen, um Unterwerfung zu erzwingen«, sagt der Peking-Korrespondent der SZ. Seit Jahren beobachtet er, wie die Lüge dort zur Propaganda dient: Zu den Bürger*innen dieses perfekten ktionalen Staats dringen keine Fakten mehr durch.

13.50 Uhr: MICHAEL BUTTER
Der Tübinger Amerikanistik-Professor leitet ein europäisches Forschungsprojekt über Verschwörungstheorien. Er beschreibt, wie sich diese aus Misstrauen gegenüber Eliten entwickeln, wo und wann das Phänomen einst entstand – und wie es in unseren postfaktischen Zeiten explodiert.

14.10 Uhr: KLAUS THEWELEIT
Seit seinem Standardwerk Männerphantasien zeigt der Literaturwissenschaftler und Kulturtheoretiker, wie Geschichte zurechtgebogen wird. In Das Lachen der Täter entlarvt er nun Begründungssprache als Deckmantel der Tötungslust. Begründen lässt sich alles, so Theweleit, doch glauben sollte man davon eher nichts.

14.30 Uhr PAUSE

15 Uhr PODIUMSGESPRÄCH
Die Grundlage für die moderierte Abschlussrunde bilden Fragen aus dem Publikum,die sich Zuhörer*innen während der Pecha-Kucha-Vorträge notiert haben.