Mi 9.4.14 // 20 Uhr // Saal (3. OG)
Literatur & Film

Bilder im Kopf

Ein Abend mit Michael Ballhaus

Moderation: Thilo Wydra (Autor, Kultur-Journalist)
Lesung: Rainer Bock

Michael Ballhaus ist einer der bedeutendsten Bildregisseure und Kameramänner der Welt. Zusammen mit Claudius Seidl (Frankfurter Allgemeine Sonntagzeitung) hat er nun erstmals die Geschichte seines Lebens aufgeschrieben. Er erzählt von der Flucht vor den Bombenangriffen auf Berlin, von seiner Kindheit auf Schloss Wetzhausen, wo seine Eltern, beide Schauspieler, das »Fränkische Theater« leiteten, von seiner ersten Assistenz als junger Mann bei Max Ophüls und wie er daraufhin beschließt, Kameramann zu werden. Michael Ballhaus hat stets Distanz bewahrt, wie es ein Kameramann tut, und er hat sich dadurch die Möglichkeit geschaffen, sehr genau hinzusehen. Er war und ist ein aufmerksamer Beobachter, der in diesem Buch die Kamera aber auch wendet, um sie auf sich selbst zu richten.

MICHAEL BALLHAUS, geboren 1935, ist einer der berühmtesten Vertreter seines Fachs. In Deutschland werden Künstler wie er immer noch leicht despektierlich »Kameramänner« genannt, obwohl sie eigentlich »Bildregisseure« heißen müssten. Ballhaus stand vierzig Jahre hinter der Kamera und hat achtzig Kinofilme gedreht, davon allein fünfzehn mit Rainer Werner Fassbinder. Später hat er die Visionen von Martin Scorsese, Mike Nichols, Francis Ford Coppola, Peter Lilienthal, Wolfgang Petersen und Robert Redford in Kinobilder umgesetzt. Vor seiner Kamera standen u.a. Michelle Pfeiffer, Harrison Ford, Sigourney Weaver und Melanie Griffith.

CLAUDIUS SEIDL wurde 1959 in Würzburg geboren. Seit 1983 verfasste er Filmkritiken, erst für die Süddeutsche Zeitung, dann auch für die Zeit und Tempo. Von 1990 bis 1996 war Claudius Seidl Kulturredakteur und Ressortchefbeim SPIEGEL. Von 1996 bis 2001 war er stellvertretender Feuilletonchef der Süddeutschen Zeitung. Seit 2001 ist Seidl Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.