Mi 3.11.10 // 20 Uhr // Saal
Ein Licht mir aufgegangen

Leo Tolstoj. Dichter und Visionär

Lange ARTE-Filmnacht

Lev Tolstoj ist nach wie vor ein Fels in der russischen Literatur, an dem sich die Wogen brechen. An ihm wird Maß genommen, um ihn wird gestritten. Am 7. November vor 100 Jahren starb der russische Dichter. Zu seinem 100. Todestag ehrt ARTE diese Größe der europäischen Geistesgeschichte mit einem Programmschwerpunkt – mit Dokumentationen über sein Leben, seine Bedeutung für die Gegenwartsliteratur und sein Verhältnis zum damals jungen Medium Film. ARTE – der Medienpartner des Literaturhauses – zeigt zwei neue Tolstoj-Dokumentationen in einer exklusiven Preview-Nacht:

Tolstoi – Mit den Augen des Films (Dokumentation von Artem Demenok, ARTE/SWR 2010, 52 Min., auf ARTE am 8.11. um 21:55 Uhr)
Tolstoj und das frühe Kino im Zarenreich: Der Dokumentarfilmer und Grimme-Preisträger Artem Demenok hat Unglaubliches zutage gefördert: 40 Minuten hundert Jahre altes Zelluloid – bisher noch nie gezeigte Szenen von Lev Tolstoj selbst und von frühen Kinoprogrammen, die der Dichter nachweislich gesehen hat. Dazu Tolstois Kommentare aus seinen Tagebüchern, Zeitzeugenberichte, Briefe und weitere Dokumente, verwoben zu einer spannenden Zeitreise nach Russland vor der Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts.

PAUSE (In der Pause gibt es im Foyer einen russischen Imbiss von der Brasserie »OskarMaria«)

Jasnaja Poljana, die Russen und Tolstoi (Dokumentation von Christiane Bauermeister und Andreas Christoph Schmidt, ARTE/WDR 2010, 72 Min., auf ARTE am 7.11. um 23:15 Uhr)
Auf der russischen Landkarte gibt es Orte, deren Namen jeder kennt, zu denen es viele Menschen hinzieht, die man einmal gesehen haben will. Dazu gehört das Gut Jasnaja Poljana des Grafen Tolstoj. Es liegt in der Provinz, südlich von Moskau, unweit der Stadt Tula. Tolstoi verbrachte fast sein ganzes Leben hier, er schrieb hier seine großen Romane »Krieg und Frieden«, »Auferstehung«, »Anna Karenina«. Andreas Schmidt und Christiane Bauermeister haben das Gut im heutigen Russland besucht und sich auf eine biografische Spurensuche begeben, die neue Perspektiven auf Tolstois literarisches Werk eröffnet.

Einführung: Andreas Christoph Schmidt