2.6.17 - 5.11.17

Ausstellung

Oskar Maria Graf

Rebell, Weltbürger, Erzähler

PRESSESTIMMEN

»Im Münchner Literaturhaus wird am 2. Juni eine Ausstellung über Oskar Maria Grafs Leben in der Fremde Eröffnet. Graf war einer der originellsten Schriftsteller seiner Zeit. Ein Gigant. In seine Lederhose würden so drei, vier Gegenwartsautoren hineinpassen.«

Der Spiegel

»Ein wunderbarer Kosmos. Die Exilgeschichte dieses Bayern ist ein Vermächtnis der Weltoffenheit.«

Süddeutsche Zeitung, Feuilleton

»Diese Ausstellung zeigt Dinge, die man so noch nicht gesehen hat. Was extrem Besonderes. Ich hab Oskar Maria Graf immer als politischen Autor gesehen und hab mir gedacht, da kann man was lernen übers eigene Leben. Ich hoffe, dass diese Ausstellung zu wichtigen Konflikten führt.«

Friedrich Ani

»Das Münchner Literaturhaus widmet Oskar Maria Graf eine üppige Hommage mit allen entscheidenden Stationen seines Lebens.«

Mittelbayerische Zeitung

Flucht, Exil, Aufbrechen, Ankommen – diese großen Themen spiegelten sich in den beeindruckenden und berührenden Fotografien von Herlinde Koelbl. Sie zeigt Geflüchtete nach ihrer Ankunft in Deutschland, Italien oder Griechenland, zeigt Aufnahmen des Wartens, des Sich-Einrichtens in einer unbestimmt langen Zwischenzeit.

Und auch unsere neue Ausstellung beschäftigt sich mit diesen Themen, denn die Lebensgeschichte des bayerischen Rebellen Oskar Maria Graf (1894–1967) ist eine Geschichte der Emigration. Seine langjährige Staatenlosigkeit und sein Rückzug in die sprachliche Isolation bieten Anknüpfungspunkte für die heutigen weltpolitischen Fragen nach Flucht und Asyl.
Die Ausstellung zeigt Oskar Maria Graf als internationalen und modernen Schriftsteller. Im Mittelpunkt steht sein Leben und Schreiben in den Jahren des Exils und die Frage nach der »wahren Heimat«. Oskar Maria Graf und seine Frau Mirjam lebten von 1933 bis 1938 in Wien und Brünn und ab 1938 in New York. Schreiben war für Graf ein politischer Akt. Sein Hauptwerk »Das Leben meiner Mutter«, von Thomas Mann als »einzigartiges Monument der Liebe und der Pietät« gepriesen, ist in New York entstanden. Als Erzähler beschwört er Landschaften der Erinnerung; in seiner Überzeugung gegen jede Art von Ideologie steht Graf fest wie ein Baum, sein Leben lang. Ein Baum bildet daher das Zentrum der der Ausstellung.

Der Besucher folgt bei seinem Weg durch die Ausstellung den Stationen einer Emigration. Begleitet von Oskar Maria Grafs biografischem Weg, werden die in den jeweiligen Phasen wichtigen Themen inszeniert. Die Räume und Denkbilder ermöglichen eine überzeitliche Auseinandersetzung mit den großen Konzepten Politik, Vernetzung, Erinnerung, Sprache und Heimat. Zugleich entfaltet das erzählerische Werk Oskar Maria Grafs seine ganze Kraft, indem die Themen anhand von literarischen Werken versinnbildlicht werden. Neben den politischen Artikeln und der Lyrik sowie dem New York Roman »Flucht ins Mittelmäßige« nimmt der große autobiografische Roman »Das Leben meiner Mutter« eine zentrale Rolle ein.