Di 15.7.03 // 20 Uhr // Saal
Russland erlesen

Tjutschews Frühling in Bayern

Zum 200. Geburtstag des russischen Dichters Fjodor Tjutschew

Ein poetisch-musikalischer Abend mit Tatjana Lukina, Karin Wirz, Christopher Wintgens u.a.
Moderation: Friedrich Hitzer
Musik: Olga Agejewa und Boris Berchtein (Klavier)

Fjodor Tjutschew (1803 – 1873) gehört neben Puschkin und Lermontow zu den bedeutendsten russischen Dichtern des 19. Jahrhunderts. Seine Gedichte – zunächst beeinflusst von der Ästhetik des Klassizismus, später von Romantik und Realismus – sind bis heute in Russland bekannt und beliebt. Er lebte von 1822 – 1843 in München, wo er in erster Linie als Salonlöwe der Münchner Aristokratie und als geistvoller russischer Attaché bekannt war. Tjutschew war unter anderem mit F. W. J. Schelling und Heine befreundet. Anlässlich seines 200. Geburtstages veranstaltet das Zentrum russischer Kultur in München ein kleines Kulturfestival mit Vorträgen, Lesungen, Konzerten und einer Ausstellung. Am heutigen Tage wird ihm zu Ehren in der Salvatorkirche, wo er getraut wurde und seine Kinder getauft wurden, eine Gedenktafel enthüllt. Im Literaturhaus singt Olga Agejawa auf russisch Lieder von Boris Berchtein, der sie dabei auf dem Klavier begletet, Karin Wirz rezitiert die deutsche Übersetzung, Tatjana Lukina liest russische Gedichte und Christopher Wintgens liest essayistische Texte von Fjodor Tjutschew.