Fr 9.5.03 // 20 Uhr // Saal

Visionär der europäischen Kultur

Vortrag mit George Steiner

George Steiner ist einer der großen intellektuellen Kosmopoliten. Ein Leben lang hat er sich dem Druck der Spezialisierung entzogen. Dieser konsequenten Haltung verdanken wir ein eindrucksvolles Œuvre, das sich mit zentralen Fragen von Sprache und Literatur, Philosophie und Religion, Musik und bildender Kunst auseinandersetzt. Steiner wurde 1920 in Paris geboren und emigrierte 1940 mit seiner Familie nach New York, lehrte zwanzig Jahre lang vergleichende Literaturwissenschaft an den Universitäten von Genf und Cambridge und ist seit 1994 Professor für Komparatistik an der Universität in Oxford. In diesem Jahr ist George Steiner der 10. Preisträger des Ludwig-Börne-Preises. Der diesjährige Juror, Außenminister Joschka Fischer, begründete seine Wahl mit Steiners sprachlicher und analytischer Brillanz. Die Auszeichnung wird Steiner am 25. Mai in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Zuletzt erschien von ihm beim Carl Hanser Verlag »Grammatik der Schöpfung« (2001).