Di 17.9.13 // 18.30 Uhr // Foyer
Brasilien. Ein Land voller Stimmen

Afterwork-Lesungen: Die Werkstatt der Wunder

Bibiana Beglau liest Jorge Amado

Ein Film von Undine Fraatz
 © Bayern 2 bayern2.de/radiotexte

Sie sind bereits Tradition: die Afterwork-Lesungen von Bayern 2 im Literaturhaus München, die dem Gastland der Frankfurter Buchmesse gewidmet sind!
Bekannte Münchner Schauspieler/innen lesen in diesem Jahr Geschichten aus Brasilien, immer sonntags von 11 bis 11.30 Uhr in der Sendung »radioTexte – Das offene Buch« auf Bayern 2 und immer dienstags von 18.30 bis 19.15 Uhr live im Foyer des Literaturhauses München (mit Musik!).

Keiner kennt die Farben Brasiliens besser als Jorge Amado – das Meer, die Plantagen, der Sertão und das, was unter den Dächern geschieht: okkulte Feste, afrikanische Rituale, der ungestüme Tanz der Menschen.Mit der »Werkstatt der Wunder« legte Amado 1968 ein Meisterwerk vor, zum 100. erschien der Roman in neuer Übersetzung (S. Fischer Verlag, Deutsch von Karin von Schweder-Schreiner). Im Mittelpunkt steht der 100. Geburtstag von Pedro Archanjo, dessen ethnologisches Werk dem Dunkel entrissen werden soll. Doch statt als Akademiker entpuppt sich Archanjo als Apostel der Vermischung von Schwarz und Weiß, ein weiser Mestize, der getrieben von sinnlicher Neugier gerade das hervorbringt, was er beschreibt und liebt – den wilden Karneval von Bahia.

Die Schauspielerin Bibiana Beglau (Residenz-Theater) liest aus »Werkstatt der Wunder« und anderen Romanen Jorge Amados.

Jorge Amado, am 10. 8. 1912 als Sohn eines Kakaoplantagenbesitzers im brasilianischen Bundesstaat Bahia geboren, wuchs in der Hafenstadt Ilhéus auf. Mit 12 schrieb er erste Kurzgeschichten, mit 15 arbeitete er für eine Zeitung, mit 18 veröffentlichte er seinen ersten Roman. Er schrieb über 35 Bücher, wurde Kommunist, lebte im Exil in Buenos Aires, Prag und später viel in Paris. Heimgekehrt, konnte er auf Bücher in 49 Sprachen und 55 Ländern zurückblicken, er wurde Mitglied der Brasilianischen Akademie der Literatur, Samba-Schulen wurden nach ihm benannt. Am 6. 8. 2001 starb er an einem Herzinfarkt, seine Asche wurde unter seinem Mangobaum verstreut.

Einführung: Cornelia Zetzsche (Bayern 2)
LIVE-Musik: Silvio Fortes (Gitarre)

Sie hören die Lesung auch in der Sendung »radioTexte – Das offene Buch« am 15.9. um 11 Uhr auf Bayern 2
Veranstalter: Bayern 2, Stiftung Literaturhaus
Der Eintritt zu den Afterworklesungen ist frei
Anmeldung unter Tel. 089-29 19 34-27

»Es gibt auf der Welt keine besseren Menschen als das Mulattenvolk von Bahia.« (Jorge Amado)

»Jorge Amado vereint in sich die Begabung, Geschichten zu erzählen, mit einer großzügigen und unverstellten Menschenliebe, die er mit vollen Händen austeilt, und so, wo immer er sich befindet, um sich eine anregende Atmosphäre voller Wärme schafft, die denjenigen, der das Glück hat, von ihr umfangen zu werden, mit dem Leben versöhnt und glauben lässt, dass die Menschen auf dieser Erde vielleicht doch besser sind, als sie scheinen.« (Mario Vargas Llosa)