Do 7.5.09 // 20 Uhr // Saal
Cher ami…

Diagnose: Marcel Proust

Ein Abend über Krankheit und Dichtung mit Michael Maar & René Dumont

»Ich durchlebe derzeit eine so schlimme Phase meiner Krankheit, dass ich die Ehre, die Sie mir erwiesen haben, tief genug empfinden muss, um Ihnen selbst zu antworten, denn die wenigen Briefe, die aufzugeben ich noch in der Lage bin, werden in die Schreibmaschine diktiert.«

Marcel Proust an Ernst Robert Curtius

Im Jahr 1881 erlitt Marcel Proust seinen ersten heftigen Asthmaanfall. Zeitlebens kränklich und schwach, verbrachte Proust seine letzten Lebensjahre vorwiegend im Bett. Dort lebte, aß, arbeitete und schlief er, dort entstanden große Teile seiner »Suche nach der verlorenen Zeit«, von dort aus kommunizierte er per Brief mit der Außenwelt.
Der Schriftsteller, Literaturkritiker und Proust-Kenner Michael Maar deutet anhand ausgewählter Texte den Zusammenhang zwischen Krankheit und Dichtung in Prousts Werk, René Dumont, der schon bei der Ausstellungseröffnung kongenial aus Prousts Briefen las, liest Auszüge daraus.