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Nordische Literatur

Alles ist Gleichnis, ich selbst bin ein Mythos von mir

Stefan Hunstein liest aus dem »Tagebuch des Verführers« von Søren Kierkegaard

Mit dem »Tagebuch des Verführers« lieferte der dänische Dichter-Philosoph Søren Kierkegaard (1813 – 1855) eine exemplarische Darstellung dessen, was er unter ästhetischer Existenzform verstand. Um dem Gefühl von existentieller Leere, Werteverlust und Kontingenz die Stirn zu bieten, gestaltet der Verführer Johannes sein Leben als permanente Inszenierung von erotischen Abenteuern. Dabei dienen ihm seine Mitmenschen lediglich als Mittel zum Zweck. Hinter der Maske der Überlegenheit gerät ihm indessen sein eigenes Leben zur »unerträglichen Leichtigkeit des Seins«.
Die Lesung mit dem bekannten Münchner Schauspieler Stefan Hunstein findet in Verbindung mit einem zweitägigen Symposium (7./8. Juni im Internationalen Begegnungszentrum der Wissenschaft, Amalienstr. 38) zu Leben und Werk Søren Kierkegaards statt.

Einleitung: Hermann Schmid (Kopenhagen)